Die Unfallversicherung zählt zu den wichtigsten Versicherungsarten

Unfallversicherung
Im Gegensatz zum Arbeitsplatz ist man bei privaten Unfällen nicht abgesichert, weshalb eine Unfallversicherung von hoher Bedeutung ist. Hat ein Versicherter zum Zeitpunkt eines Unfalls bereits ein bestimmtes Alter überschritten (zumeist 65 oder 70 Jahre), wird von vielen Versicherungsträgern anstatt eines Einmalbetrags eine lebenslange Unfallrente gewährt.




Der Tarif für eine gute Unfallversicherung ist gegenüber einer Berufsunfähigkeitsversicherung erheblich günstiger. Das liegt daran, dass nur durch Unfälle verursachte Gesundheitsschäden übernommen werden müssen, während die meisten Berufsunfähigkeitsfälle nicht auf Unfälle zurückzuführen sind.

Interessant sind auch Unfallversicherungen in Kombination mit einem Krankenhaustagegeld, welches den Aufenthalt in einer Klinik etwas angenehmer und günstiger gestalten kann. Je nach Wahl derartiger Optionen kommen natürlich unterschiedliche Tarife zustande, was bei einem Vergleich mit berücksichtigt werden sollte.

Infos zur Privaten Unfallversicherung

Jeder Angestellte, der in der Sozialversicherung pflichtversichert ist, ist auch automatisch in der gesetzlichen Unfallversicherung versichert. Die Beiträge hierfür werden vom Arbeitgeber entrichtet. Geschieht im Berufsleben (inklusive dem Weg zur Arbeit) ein Unfall, so sind die Folgen durch die gesetzliche Unfallversicherung abgedeckt. Doch was ist mit den Unfällen, die im Privatleben, also im Haushalt, beim Sport und in der Freizeit, geschehen? Rund 5 Millionen Deutsche erleiden eine Unfallverletzung, in der Freizeit oder zu Hause. Die Folgen eines Unfalles sind dabei nicht vorherzusehen und zusätzlich zur körperlichen und vielleicht auch mentalen Belastung können schnell finanzielle Probleme hinzukommen. Gerade für Nichterwerbstätige ist eine Unfallversicherung sinnvoll, für Berufstätige hingegen sollte die Berufsunfähigkeitsversicherung Priorität haben. Auch für ältere Berufstätige, die keinen Zugang zur Berufsunfähigkeitsversicherung aufgrund ihrer Vorerkrankungen haben ist die private Unfallversicherung die einzige Alternative, sich vor den Folgen von Unfällen im privaten Bereich zu schützen.
Folgt auf einen Unfall eine längerfristige Krankschreibung, so endet die Lohnfortzahlung des Arbeitgebers nach 6 Wochen. Das Krankengeld der gesetzlichen Krankenkasse, das niedriger ausfällt als der Nettolohn, wird nach 78 Wochen eingestellt. Eine weitere finanzielle Belastung kann das Einrichten des Lebensumfeldes nach einem schweren Unfall mit der Folge einer Behinderung bedeuten: das Umbauen von der Wohnung, das Umrüsten des Autos etc.



Sinn der privaten Unfallversicherung

Das Ziel der Unfallversicherung ist es, Einkommenslücken zu schließen, den Lebensstandard zu sichern und die Lebensqualität zu erhalten. Elementar für den Erhalt von Leistungen aus der privaten Unfallversicherung ist die Definition eines Unfalles. Erst wenn alle der folgenden fünf Punkte erfüllt sind, spricht man im Versicherungswesen von einem Unfall. Diese sind:

  • 1. Plötzlichkeit: Der Unfall geschieht unerwartet, ist unabwendbar und der Verunfallte konnte dem Vorfall nicht entrinnen.
  • 2. Von außen auf den Körper wirkend: Mechanische, chemische, elektrische Vorgänge, aber physische Gewalt.
  • 3. Ereignis: Der Unfall beruht auf menschlichem Handeln oder einem Naturereignis.
  • 4. Unfreiwilligkeit: Der Verunfallte hat sich nicht selbst in eine gefährliche Situation gebracht (Ausnahme: Notwehr, Nothilfe).
  • 5. Gesundheitsschädigung: Der Versicherte muss körperliche Schäden erlitten haben.

Die Leistungen der privaten Unfallversicherung

Zu den Leistungen zählen insbesondere die Invaliditätsleistung, die Übergangsentschädigung, das Krankentagegeld und Krankenhaustagegeld, die Todesfallleistung oder auch die Kurkostenbeihilfe oder die Übernahme der Bergungskosten. Wobei die Invaliditätsleistung die Wichtigste innerhalb der privaten Unfallversicherung ist, das Kernstück. Im Falle einer beeinträchtigten körperlichen oder geistlichen Leistungsfähigkeit soll die Unfallversicherung die Existenz sichern. Dies erfolgt in der Regel in Form einer Einmalzahlung, aber auch eine monatliche Invaliditätsrente ist möglich. Die Höhe der Leistungen ist abhängig von der vereinbarten Versicherungssumme und der Art der Verletzung, vom Grad der Invalidität. Hier gibt es feste Leistungssätze, die ausbezahlt werden. Bei Verlust des Gehörs auf einem Ohr liegt der Prozentsatz bei 30%, bei Amputation eines Armes im Schultergelenk beispielsweise 70%. Bei mehreren Schädigungen ist die Gesamtleistung auf 100% der vereinbarten Versicherungssumme beschränkt.



Kinderunfallversicherung

Auch der Nachwuchs kann unfallversichert werden: mit der Kinderunfallversicherung. Bis zur Vollendung des 16. Lebensjahres kann eine Versicherung abgeschlossen werden, zu günstigen Beiträgen. Diese gelten bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres. Anschließend kann der Versicherungsnehmer entweder den etwas höheren Erwachsenentarif wählen oder die Höhe der Prämie beibehalten, bei herabgesetzten Leistungen. Ein wichtiges Merkmal bei der Kinderunfallversicherung ist die ausdrückliche Mitversicherung von versehentlichen Vergiftungen bei Kindern unter 10 Jahren.